Würzburg (POW) Das Bistum Würzburg hat am Dienstag, 5. November, die Jahresabschlüsse der Diözese Würzburg und des Bischöflichen Stuhls 2023 veröffentlicht. Für die Diözese ist erneut ein positives Ergebnis zu verzeichnen. Mit 2,2 Millionen Euro konnte der Bilanzgewinn gegenüber dem Vorjahr um 100.000 Euro gesteigert werden. Die Kirchensteuereinnahmen sind im Vergleich zum Vorjahr 2022 um 11,1 Millionen Euro auf 175,2 Millionen Euro gesunken. Der Bischöfliche Stuhl zu Würzburg geht mit einem positiven Jahresergebnis in Höhe von 12,7 Millionen Euro aus dem Jahr 2023. Der Diözesansteuerausschuss beziehungsweise der Vermögensverwaltungsrat des Bischöflichen Stuhls haben die Jahresabschlüsse bestätigt und anerkannt. Die Abschlüsse sind im Internet unter https://jahresueberblick.bistum-wuerzburg.de/finanzen/jahresabschluesse/ veröffentlicht.
„Wir konnten den Bilanzgewinn von 2022 nicht nur wiederholen, sondern leicht verbessern“, kommentiert kommissarischer Finanzdirektor Gerald Düchs das Ergebnis des Jahresberichts 2023 der Diözese Würzburg. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Gesamtlage in der Bundesrepublik im vergangenen Jahr, welche sich auch auf die diözesanen Finanzen ausgewirkt habe, sei das nicht selbstverständlich. Das gute Ergebnis könne im Kern auf die große Haushaltsdisziplin in allen Bereichen der Diözese Würzburg zurückgeführt werden.
Für Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran ist es trotz des positiven Ergebnisses weiterhin notwendig, streng auf die Aufwände und Erträge zu achten. „Wir haben eine kleine Wegstrecke hin auf die Zielmarke unseres Strategieprozesses geschafft. Aber wir dürfen uns jetzt nicht blenden lassen, denn die Kirchensteuereinnahmen werden demographiebedingt und durch die Kirchenaustritte weiter sinken“, mahnt Vorndran. „Den Orientierungsrahmen bilden die Strategischen Ziele. Damit müssen wir den Herausforderungen der Zukunft begegnen. Wir legen die Schwerpunkte auf Seelsorge und sozial-caritatives Handeln“, betont der Generalvikar weiter. Hierzu zähle auch der Unterhalt der notwendigen Gebäude im Bistum, allen voran der Gotteshäuser. „Aus diesem Grund haben wir eine Rücklage für Immobilien geschaffen, in die 25 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsjahr 2023 fließen werden.“ Damit könne das Bistum nach dem Baumoratorium anstehende Maßnahmen in der Fläche gezielter angehen. Sein ausdrücklicher Dank gelte allen Kirchensteuerzahlenden, die die Diözese Würzburg auch in schwierigen Zeiten weiterhin finanziell unterstützten, unterstreicht Vorndran.
Jahresabschluss Diözese Würzburg
Das Jahresergebnis der Diözese 2023 beträgt konsolidiert 22,4 Millionen Euro. Es setzt sich aus dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 21,6 Millionen Euro und einem Finanzergebnis von 0,8 Millionen Euro zusammen.
Die Bilanz der Diözese Würzburg 2023 weist ein Anlagevermögen in Höhe von 258,3 Millionen Euro und ein Umlaufvermögen von 53,3 Millionen Euro auf. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Gesamtvermögen von rund 294 Millionen Euro auf rund 314 Millionen Euro gestiegen. Auf der Passivseite stehen Rückstellungen in Höhe von 109,8 Millionen Euro. Diese sollen unter anderem Baumaßnahmen der Kirchengemeinden in den nächsten Jahren finanzieren, deren Beantragung nach Ende des Baumoratoriums nun wieder verstärkt zu erwarten ist. Hierfür sind Zuschüsse in den Zuschussrichtlinien für Kirchenstiftungen garantiert. Verbindlichkeiten schlagen mit 23,4 Millionen Euro zu Buche. Das Eigenkapital beträgt zum 31. Dezember 2023 rund 177,1 Millionen Euro. Das entspricht einer Eigenkapitalquote von 56 Prozent, die gegenüber dem Vorjahr (53 Prozent) gesteigert werden konnte.
Die Erträge der Diözese Würzburg fielen im Jahr 2023 mit 221,3 Millionen Euro nur unwesentlich geringer als im Vorjahr aus. Der Rückgang der Erträge ist darauf zurückzuführen, dass die Kirchensteuereinnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 11,1 Millionen Euro auf 175,2 Millionen Euro gesunken sind. Damit sind die Einnahmen aus Kirchensteuer dennoch höher als erwartet. Geplant hatte das Bistum mit einer Summe von 173,8 Millionen Euro an Kirchensteuermitteln. Hinzu kommen Umsatzerlöse in Höhe von 13,3 Millionen Euro und sonstige betriebliche Erträge von 32,8 Millionen Euro.
Dem stehen Aufwendungen in Höhe von insgesamt 199,7 Millionen Euro gegenüber. Besonders die Pastoralen Räume wurden finanziell gestärkt, ein großer Anteil der Gesamtausgaben fließt seitdem in Maßnahmen zur Erfüllung des seelsorgerischen Auftrags. Der Personalaufwand ist mit 112,9 Millionen Euro höher als im Jahr 2022. Im Vergleich dazu sind die Materialkosten eingedenk der Inflation von 4,3 Millionen Euro auf 4,8 Millionen Euro gestiegen. Die Ausgaben für gezahlte Zuschüsse und Zuweisungen sind aufgrund geringerer Bauzuschüsse auf 42,3 Millionen Euro gesunken. Sonstige betriebliche Aufwendungen fallen in Höhe von 35,2 Millionen Euro an.
Jahresabschluss Bischöflicher Stuhl
Der Bischöfliche Stuhl zu Würzburg sorgt im Wesentlichen für die Altersversorgung der Priester und stattet im Bistum Würzburg die Pensionskasse für alle im Bistum inkardinierten Priester aus. Er weist in seinem Jahresabschluss 2023 Rückstellungsverpflichtungen in Höhe von 276,7 Millionen Euro aus. Darin enthalten sind 269,3 Millionen Euro für Pensionsverpflichtungen und die Altersversorgung. Die Verbindlichkeiten betragen 60,4 Millionen Euro und setzen sich unter anderem aus Darlehensverbindlichkeiten von 54,2 Millionen Euro und Verbindlichkeiten aus Treuhandvermögen von rund vier Millionen Euro zusammen.
Die Bilanzsumme beläuft sich auf 423,8 Millionen Euro und hat sich gegenüber dem Vorjahr um 16,7 Millionen Euro erhöht. Auf der Aktivseite beträgt das Finanzanlagevermögen 309,1 Millionen Euro, das Sachanlagevermögen 65,3 Millionen Euro und das Umlaufvermögen 49,5 Millionen Euro. Zu letzterem zählen bilanzierte Darlehen, zumeist an kirchliche und karitative Rechtsträger, sowie Guthaben bei Kreditinstituten.
Das Jahresergebnis beläuft sich für 2023 auf 12,7 Millionen Euro. Auf der Ausgabenseite sind Aufwendungen in Höhe von 13,4 Millionen Euro und auf der Einnahmenseite Erträge von 17 Millionen Euro zu verzeichnen. Dabei sind die Einnahmen aus Mieten leicht gesunken.
Für die Jahresabschlüsse 2023 von Diözese und Bischöflichem Stuhl wurde ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk durch die Wirtschaftsprüfer erteilt.