Sie ermutigten ausdrücklich, über Suizid und Krisen zu reden. Ebenso tat es „Angehörige um Suizid (AGUS)“, die als Selbsthilfegruppe Angehörige nach einem Suizid begleiten. Psychotherapeutin Dr. Daniela Tausch hielt einen Vortrag zum Thema „Ermutigung – Leben mit Schicksalsschlägen“. Sie erklärte, dass es die kleinen „Gänseschrittchen“ seien, die dabei helfen, an einem Schicksalsschlag nicht zu verzweifeln, sondern wieder ins Leben zu finden. Abschied und Trauer seien ein Schwanken der Gefühle. So schwer der Verlust eines Nächsten auch sei, so wichtig sei es, dem Menschen und dem Verlust weiterhin einen Platz im eigenen Leben zu geben. Die Beziehung zu ihm in Erinnerung zu halten, sei ein wichtiger Aspekt. Das sei hilfreicher, als dem gut gemeinten Ratschlag zu folgen: „Schau, nach vorne und such Dir wieder jemanden.“ Ermutigung im Leben gebe eine Arbeit, Musik, über den Verlust zu schreiben oder der Platz in einer Selbsthilfegruppe, betonte Tausch. „Trost heißt nicht, dass alles gut wird. Trost heißt, dass jemand da ist, der den Verlust mit aushält. So dass wir alle, trotz Schicksalsschlägen ‚Ja‘ zum Leben sagen können.“ Der Welt-Suizid-Präventionstag wird seit über 20 Jahren am 10. September begangen. Neue Zahlen belegen einen Anstieg der Suizide in Deutschland. 2023 waren es 10.304 Menschen, die ihr Leben beendet haben, rund 180 mehr als im Vorjahr.
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